Rezepturtipp der Woche 45/2025
Die Dosis fühlen

Vor Kurzem kam eine Anfrage an die DAC/NRF-Infostelle, wie man Personen mit Sehbehinderung die Dosierung mit Kolbenpipetten erleichtern bzw. ermöglichen kann. Das hatten wir bislang nicht berücksichtigt und mussten recherchieren. Dabei haben wir eine neue Entdeckung gemacht.
Nach dem Aufziehen der vom Arzt geforderten Dosis wird der Stempel mit einem schmalen Klebeband in auffälliger Farbe markiert (s. Foto). Dem Patienten wird dann mitgeteilt, dass bis zum oberen Rand des Bandes aufgezogen wird. Blinde Patienten können das Klebeband auch ertasten. Alternativ wird eine Kerbe in den Stempel geritzt, die ertastet werden kann. Bei dem Versuch, dieses praktisch mit groß- sowie kleinvolumigen Kolbenpipetten nachzuvollziehen, bemerkten wir noch etwas:
Die uns vorliegenden 1-mL-Kolbenpipetten mit Konusspitze (von Wepa sowie Zscheile & Klinger) wiesen am herausgezogenem lila bzw. weißen Stempel mehrere taktile Punkte auf (s. Foto). Zogen wir beispielsweise 0,7 mL Luft auf, dann erschienen 7 fühlbare Erhebungen am Stempel, der achte Punkt wiederum war geradeso im Zylinder verschwunden. Bei 0,4 mL Luft ertasteten wir 4 Erhebungen usw. So ergibt sich eine weitere hilfreiche Option, Patienten mit Sehbehinderung das Aufziehen von flüssigen Oralia zu erleichtern und zu ermöglichen.
III.3. Bezugsquellennachweis für Packmittel und Applikationshilfen
Foto: Obere und mittlere Kolbenpipette zeigen mehrere taktile Punkte am Stempel, untere Kolbenpipette enthält Klebeband zur Markierung.
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