Rezepturtipp der Woche 36/2024
Flüssige Oralia richtig dosieren

Flüssige Oralia wie Lösungen und Suspensionen müssen vom Patienten genau entnommen werden können. Das ist vor allem in der Pädiatrie bei niedrigen Dosierungen wichtig. Haushaltslöffel sind schon lange tabu, und auch Tropfermonturen oder Tropfpipetten werden nicht mehr empfohlen, da sie zu ungenau sind. Bei Suspensionen oder pflanzlichen Zubereitungen können die Tropfer zudem verstopfen. In den NRF-Vorschriften ist deshalb die volumetrische Entnahme mit der Kolbenpipette vorgeschrieben.
Auf die Flasche kommt ein passender Steckeinsatz, dann wird die Kolbenpipette aufgesteckt und der flüssige Inhalt wird bei kopfüber gehaltener Flasche aufgezogen. Die Kolbenpipetten haben eine feine Skalierung, sodass auch Volumina unter 1 mL genau dosiert werden können. Wichtig ist, dass Flasche, Steckeinsatz und Kolbenpipette aufeinander abgestimmt sind. Eine Übersicht gibt der Rezepturhinweis "Packmittel: Glasflaschen".
Aus der Verordnung muss klar die Einzeldosis hervorgehen, am besten indem die Wirkstoffdosis in Gramm oder Milligramm angegeben wird. Wenn Ärzte die Dosierung aber noch als Tropfenzahl angeben, muss die Apotheke die Menge in Milliliter ausrechnen. Wie sie praktisch vorgeht, ist beispielhaft für Dronabinol im Rezepturhinweis beschrieben und kann für andere Zubereitungen wie Opiumtinktur entsprechend übernommen werden.
Rezepturhinweis "Packmittel: Glasflaschen"
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