Rezepturtipp der Woche 13/2023
Octenidindihydrochlorid richtig verarbeiten

Octenidindihydrochlorid ist ein Lokalantiseptikum, für die Anwendung auf der Haut wird es rezepturmäßig in hydrophile oder lipophile Cremes verarbeitet. Bei der Auswahl der Grundlage ist auf mögliche Fällungen und Aussalzeffekte zu achten, außerdem ist der kationische Wirkstoff mit anionischen Grundlagen und Sorbinsäure unverträglich, siehe den Rezepturhinweis. Basiscreme DAC ist beispielsweise eine geeignete Grundlage, sie ist auch in der standardisierten NRF-Vorschrift 11.145. enthalten.
Octenidindihydrochlorid löst sich nur langsam in Wasser, weshalb es in Cremes vorzugsweise als Stammlösung nach NRF-Vorschrift S.50. verarbeitet werden soll. Sie enthält 2 % Octenidindihydrochlorid in Glycerol 85 %. Damit sich der Wirkstoff schneller löst, wird der Ansatz auf mindestens 60 °C erwärmt. Dabei kann Wasser verdunsten, das in Glycerol 85 % enthalten ist. Es muss nach dem Abkühlen ergänzt werden. Die Formel in der NRF-Vorschrift S.50. enthält deshalb auch den Bestandteil „Gereinigtes Wasser zu 100,0 g“, auch wenn es zunächst rein rechnerisch nicht erforderlich erscheint.
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