Rezepturtipp der Woche 41/2023
Metronidazol und Metronidazolbenzoat

Das Antibiotikum Metronidazol hat zahlreiche Anwendungsgebiete, es wird unter anderem oral bei bakteriellen Infektionen, dermal bei Rosazea und im Mund bei Parodontitiden eingesetzt. Als Rezeptursubstanzen sind sowohl Metronidazol als auch sein Prodrug Metronidazolbenzoat erhältlich, die Stoffeigenschaften sind im Rezepturhinweis beschrieben. Zur topischen Anwendung wird typischerweise Metronidazol genommen. Zum Einnehmen kann Metronidazolbenzoat besser geeignet sein, weil es weniger bitter schmeckt.
Wird die ärztliche Verordnung auf Metronidazol ausgestellt und Metronidazolbenzoat-Rezeptursubstanz verwendet, so muss die Einwaage entsprechend erhöht werden. Andernfalls wäre der Wirkstoff „Metronidazol“ unterdosiert. Die Berechnung geht am einfachsten mit der DAC/NRF-Rechenhilfe „Einwaagekorrekturfaktoren“. Im Tabellenblatt M werden in der Zeile von Metronidazolbenzoat die Zertifikatwerte für Gehalt und Trocknungsverlust eingetragen. In der ersten blauen Zelle wird der Einwaagekorrekturfakor angezeigt, wenn Metronidazolbenzoat verordnet ist. In der darunterliegenden blauen Zelle wird der Faktor angezeigt, wenn Metronidazol verordnet ist. Die verordnete Wirkstoffmenge wird mit diesem Faktor multipliziert. Man erhält dann die Soll-Einwaage für Metronidazolbenzoat, wenn Metronidazol verordnet ist.
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