Rezepturtipp der Woche 09/2023
Einwaagekorrekturfaktor für Milchsäure

Das Europäische Arzneibuch beschreibt Milchsäure und (S)-Milchsäure. Beide Formen sind stark hygroskopisch und als wässrige Lösung mit dem Nominalgehalt 90 % (m/m) C3H6O3 im Handel. Bei Verwendung als Wirkstoff muss der Einwaagekorrekturfaktor berücksichtigt werden, dieser bezieht Wirkstoffgehalt und Nominalgehalt ein.
Bei Rezepturverschreibungen und publizierten Rezepturformeln bezieht sich die Konzentration fallweise auf die erhältliche Rezeptursubstanz, also auf die 90-prozentige Milchsäure-Lösung, oder aber auf den wasserfreien Wirkstoff. Bei dem „Unguentum acidi lactici 0,4 % W/L SR“ wird beispielsweise die Menge von 0,4 g als Milchsäure-Rezeptursubstanz verstanden, also der 90-prozentigen Lösung. Milchsäure (C3H6O3) ist dann zu 0,36 % enthalten. Im Rezepturhinweis und im Rezepturenfinder ist die Zubereitung als "Lipophile Milchsäure-Creme 0,36 % SR (modifiziert)" zu finden. Der Wirkstoff muss nach ApBetrO in quantitativ korrekter Menge deklariert werden, entweder “Milchsäure (C3H6O3) 0,36 %" oder "Milchsäure(90 %) 0,4 %".
Die Einwaagekorrekturfaktoren können einfach mit Hilfe des DAC/NRF-Rechenhilfe ermittelt werden. Zur Klarstellung wurde dort bei den Rezeptursubstanzen das Attribut "90 %" ergänzt.
Rezepturhinweis: Milchsäure und Natriumlactat
Rezepturenfinder: Lipophile Milchsäure-Creme 0,36 % SR (modifiziert)
Rechenhilfe: Einwaagekorrekturfaktoren
Information
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