Rezepturtipp der Woche 41/2022
Glucose-Elektrolyt-Mischungen: Was ist zu beachten?

Bei Durchfallerkrankungen gehen große Mengen Wasser und Elektrolyte verloren. Die Dehydratation kann, besonders bei Kleinkindern, lebensbedrohend sein. Deshalb ist die wichtigste Maßnahme der symptomatische Wasser- und Elektrolytersatz.
Zur Rehydratation werden Glucose-Elektrolyt-Mischungen (Oral Rehydration Salts) angewendet. Behelfsmäßig als Hausmittel hergestellte Zucker- und Salz-Lösungen können wegen des Mangels an Kalium und Base sowie wegen möglicher Fehlmischungen nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Deshalb enthält die standardisierte Vorschrift NRF 6.5. neben Glucose und Natriumchlorid auch Kaliumchlorid und das basisch reagierende Natriumcitrat.
Die Glucose-Elektrolyt-Mischung ist in Einzeldosen aufgeteilt. Der Inhalt eines Beutels wird in abgekochtem Trinkwasser oder ungesüßtem Tee zu etwa einem Liter gelöst und individuell eingenommen. Um das Glucose-Natrium-Kotransportsystem nicht zu beeinträchtigen, soll die Rehydratationslösung nicht stärker verdünnt werden. Auch eine zu starke Lösung ist zu vermeiden, da eine zu hohe Glucose-Konzentration zu osmotischen Diarrhöen führen kann. Die anwendungsfertige Lösung ist mikrobiell anfällig, nicht verbrauchte Lösung muss nach 24 Stunden verworfen werden.
Ist Glucose nicht sofort verfügbar, kann ausnahmsweise Glucose-Monohydrat genommen werden. Die Einwaage muss dann entsprechend angepasst werden um das Hydrat auszugleichen. Mithilfe des Einwaagekorrekturfaktors lässt sich die neue Einwaage leicht berechnen, der Faktor wird mit der DAC/NRF-Rechenhilfe ermittelt.
Glucose-Elektrolyt-Mischung ORS 40 / ORS 60 / New-ORS-WHO (NRF 6.5.)
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