Rezepturtipp der Woche 34/2022
Gepufferte Harnstoff-Cremes überarbeitet

Harnstoff zersetzt sich in wässriger Lösung. Das führt im Laufe der Zeit zur pH-Erhöhung und es können unphysiologische Werte von über pH 9 erreicht werden. Enthalten Harnstoff-Cremes weitere Bestandteile, die bei höherem pH-Wert instabil oder unwirksam sind, kann der pH-Anstieg nicht toleriert werden. So auch bei einigen Harnstoff-Cremes im DAC/NRF, sie enthalten zur Konservierung Sorbinsäure, die nur bis etwa pH 5,5 antimikrobiell wirksam ist. Steigt der pH-Wert durch Harnstoffhydrolyse, könnte die Creme verkeimen. Die konservierten Harnstoff-Cremes sind deshalb mit dem Milchsäure-Natriumlactat-Puffer auf etwa pH 4,2 eingestellt.
Das europäische Arzneibuch beschreibt „Natriumlactat-Lösung“ und „Natrium-(S)-lactat-Lösung“ sowie „Milchsäure“ und „(S)-Milchsäure“. Die beiden Formen haben jeweils die gleiche Gehaltsgrenze und können somit gleichermaßen zur Pufferung eingesetzt werden. Die betreffenden Harnstoff-Cremes wurden überarbeitet und die Puffersubstanzen an die erhältlichen Qualitäten angepasst.
Hydrophile Harnstoff-Creme 5 % / 10 % (NRF 11.71.)
Hydrophile Harnstoff-Emulsion 5 % / 10 % (NRF 11.72.)
Information
Rezepturtipps von DAC/NRF erscheinen wöchentlich und werden im
Rezepturtipp-Archiv gesammelt.
Verpassen Sie keinen Rezepturtipp und bestellen Sie den