Rezepturtipp der Woche 40/2022
Bei Bezugsproblemen: Ölige Augentropfen ausnahmsweise in Glasflaschen

Augentropfenflaschen aus Braunglas sind üblicherweise mit einem Tropfer aus Brom- oder Chlorbutylkautschuk versehen. Dieser ist mit öligen Lösungen unverträglich: Die Tropfolive kann bei längerem Kontakt aufquellen und porös werden, die Augentropfen können nicht mehr angewendet werden. Ölige Augentropfen sind deshalb in Kunststoffflaschen abzufüllen, die komplett aus Polyethylen bestehen und mit dem Füllgut verträglich sind.
Wenn es Bezugsprobleme für die PE-Augentropfenflaschen gibt, können ölige Augentropfen ausnahmsweise auch in Glasflaschen abgefüllt werden. Dabei muss streng darauf geachtet werden, dass die Flaschen vor und im Anbruch aufrecht gelagert werden, um Kontakt mit dem Tropfer aus Brom- oder Chlorbutylkautschuk weitgehend zu vermeiden. Den Patienten ist das bei Abgabe zu erklären. Die Abfüllung in sterile Einmalspritzen aus Kunststoff kann eine weitere Alternative sein, zur technischen Ausführung siehe die Allgemeinen Hinweise I.8.3.3 im DAC/NRF-Werk. Die Einmalspritze wird mit einem sterilen Konus dicht verschlossen.
Lieferanten für die Kunststoffflaschen sind im Bezugsquellennachweis III.3. genannt. Sobald sie verfügbar sind, ist auf diese wieder umzustellen.
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