Rezepturtipp der Woche 35/2020
"Säfte" nach Volumen dosieren, aber nach Masse herstellen

Bei flüssigen Zubereitungen zum Einnehmen ist die Wirkstoff-Einzeldosis in einem abzumessenden Volumen enthalten. Deshalb wird die Konzentration in Milligramm je Milliliter angegeben, in bestimmten Fällen auch in Millimol je Milliliter. Es braucht aber nicht zwingend nach Volumen hergestellt zu werden: Ist die Dichte der Zubereitung bekannt, kann die Herstellung nach Masse auf der Waage erfolgen. Das ist bei den standardisierten NRF-Vorschriften der Fall.
Bei unbekannter Dichte wird folgendermaßen vorgegangen: Zunächst wird die Tara eines geeigneten Messgefäßes (Messzylinder oder kalibrierte Flasche, bei Lösungen auch Messkolben) notiert. Für Lösungen wird der Wirkstoff eingewogen und so viel Trägerflüssigkeit ergänzt, dass der Inhalt noch gut geschwenkt werden kann. Wenn der Wirkstoff gelöst ist, wird mit Trägerflüssigkeit zur Marke aufgefüllt. Bei Suspensionen reibt man den Wirkstoff portionsweise mit Trägerflüssigkeit in einer Schale an. Sobald der Ansatz flüssig und gleichmäßig ist, wird er in das Messgefäß übergeführt. Die Schale wird portionsweise mit Trägerflüssigkeit gespült. Damit und mit weiterer Trägerflüssigkeit wird bis zur Marke aufgefüllt.
Wird das Messgefäß gewogen und die anfangs ermittelte Tara abgezogen, erhält man die Masse der fertigen Zubereitung und deren Dichte. Bei weiteren gleichlautenden Verordnungen kann die Trägerlösung dann zugewogen werden, das Messgefäß ist überflüssig.
Allgemeine Hinweise I.11. „Flüssige Zubereitungen zum Einnehmen“
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