Rezepturtipp der Woche 30/2015
Tetracainhydrochlorid-Lösung für HNO-Bereich
Tetracain und Tetracainhydrochlorid sind stark wirksame Lokalanästhetika. Sie werden im Ohr und im Auge sowie auf Schleimhäuten angewendet, z. B. in der HNO-Heilkunde vor kleineren chirurgischen Eingriffen. Auf Schleimhäuten sind sowohl Base als auch Salz wirksam, üblich sind wässrige Tetracainhydrochlorid-Lösungen im Konzentrationsbereich 0,5 bis 2 Prozent. Bereits eine 0,5-prozentige Lösung ist mikrobiologisch stabil und benötigt kein Konservierungsmittel. Sie kann für den ärztlichen Praxisbedarf in Mehrdosisbehältnisse abgefüllt werden, aus hygienischen Gründen dürfen Gefäße nicht wiederverwendet werden.
Die Aufbrauchsfrist richtet sich nach genauer Art der Anwendung und wird gemäß DAC/NRF nach folgendem Schema festgelegt: Gehen Sie in das DAC/NRF-Grundwerk zu den Allgemeine Hinweise I.4.2.1., in Abbildung I.4.-1 werden 5 Fälle unterschieden. Für die Tetracainhydrochlorid-Lösung trifft Fall 2 zu, die Aufbrauchsfrist wird gemäß Tabelle I.4.-2 festgelegt. Dazu wählen Sie die Darreichungsform, die Anwendung und entsprechendes Packmittel aus und lesen den Wert für die Aufbrauchsfrist ab. Die Kapitel finden Sie auch in den Tabellen für die Rezeptur, sie sind auch in den Online-Tools abgebildet.
Tetracain und Tetracainhydrochlorid weisen eine vergleichsweise hohe allergene Potenz auf, dem Arzt kann der Austausch mit einem toxikologisch weniger problematischen Lokalanästhetikum nahegelegt werden, z. B. Lidocain bzw. Lidocainhydrochlorid.
DAC/NRF-Rezepturhinweis "Tetracain"
23.07.2015 | DACNRF
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