Rezepturtipp der Woche 22/2015
pH-Korrigens oder Puffer
Zahlreiche Rezeptursubstanzen sind nur in einem bestimmten pH-Bereich ausreichend stabil und wirksam. Durch pH-aktive Bestandteile in der Rezeptur kann der pH-Wert soweit verschoben werden, dass Wirkstoffe oder relevante Hilfsstoffe (Konservierungsmittel) an Qualität verlieren. Je nach Zusammensetzung der Rezeptur und Art der Anwendung ist zu entscheiden, ob der pH-Wert korrigiert oder gepuffert wird.
Die pH-Einstellung erfolgt durch Zusatz einer Säure oder Base. Unnötige Pufferwirkung wird somit vermieden, was vor allem bei Augen- und Nasentropfen sowie bei Wundbehandlungsmitteln relevant ist, wenn der physiologische pH-Wert nicht beeinflusst werden soll. Der pH-Wert hängt von der Zusammensetzung der Zubereitung sowie Art und Menge des zugefügten pH-Korrigens ab, allgemeine Empfehlungen können deshalb nicht gegeben werden. Nachteil der pH-Einstellung: in der Zubereitung können bei der Aufbewahrung merkliche pH-Veränderungen auftreten.
Im Gegensatz dazu wird ein Puffer eingesetzt mit dem Ziel, den pH-Wert gegenüber Veränderungen wie Einflüssen aus der Luft oder aus der Zersetzung anderer Bestandteile zu stabilisieren. Ein Puffer besteht aus einer schwachen Säure oder einer schwachen Base und konjugierter starker Base bzw. Säure. Die Pufferwirkung ist im Wesentlichen abhängig vom Mischungsverhältnis und nicht von der Menge des zugesetzten Puffers, die Zusammensetzung kann aus analogen Rezepturen übernommen werden. Nachteil des Pufferns: die lokale Verträglichkeit kann schlechter sein.
Weitere Informationen rund um das Thema pH-Wert finden Sie im
DAC/NRF-Rezepturhinweis "pH-Bestimmung"
28.05.2015 | DACNRF
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