Rezepturtipp der Woche 36/2015
Kühlsalbe DAB
Kühlsalbe DAB wird meist gut von den Patienten vertragen. Sie enthält weder Konservierungsstoffe noch Emulgatoren. Das nur mechanisch gebundene Wasser wird beim Auftragen auf die Haut rasch freigegeben und bewirkt eine Kühlung. Kühlsalbe stellt somit ein für sich wirkendes System dar und wird beispielsweise bei Juckreiz, trockener Haut oder Atopischer Dermatitis angewendet.
Kühlsalbe DAB darf Antioxidantien enthalten, vorgefertigte Produkte sind üblicherweise mit Butylhydroxytoluol, Oxynex® 2004 oder Tocopherolacetat stabilisiert. Diese können auch Einfluss auf den pH-Wert haben. Ohne Stabilisator oder mit Tocopherolacetat liegt pH 5-6 vor, bei Stabilisierung mit Oxynex® 2004 pH 3-3,5. Das ist bei der Wirkstoff-Einarbeitung ggf. zu berücksichtigen. Die Antioxidantien haben keine konservierende Eigenschaft, auch die stabilisierte Kühlsalbe DAB ist mikrobiell anfällig und nur kurz haltbar.
Als Basis für Wirkstoffe ist Kühlsalbe DAB nur bedingt geeignet. Unproblematisch ist die Einarbeitung von Externsteroiden oder Antimykotika wie Clotrimazol oder Miconazolnitrat. Harnstoff und Polidocanol hingegen haben Einfluss auf die physikalische Stabilität, in höheren Konzentrationen sind die Zubereitungen instabil. Im unteren einstelligen Konzentrationsbereich waren die Prüfmuster jedoch über 4 Wochen stabil.
Etwa 30 Rezepturen mit Kühlsalbe DAB sind im Rezepturenfinder bewertet, Vorschriften für weitere Kühlsalben sind im DAC/NRF-Rezepturhinweis genannt.
DAC/NRF-Rezepturhinweis "Cremes (lipophil)"
Zum Vormerken: Ende des Jahres wird mit dem DAB 2015 die Umbenennung der Kühlsalbe in Kühlcreme erwartet.
03.09.2015 | DACNRF
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