Rezepturtipp der Woche 40/2015
Glucocorticosteroide umrechnen?
Die Lokalwirkung von Glucocorticosteroiden kann zwischen Muttersubstanz und Derivat unterschiedlich sein. Nur die Formen, die die Haut penetrieren, können in Dermatika eingesetzt werden. Sie werden deshalb auch Externsteroide oder Dermatokortikosteroide (DKST) genannt. Bei Hydrocortison, Prednisolon und Dexamethason sind Muttersubstanz und die Acetat-Ester wirksam. Triamcinolon, Betamethason, Fluocinolon, Mometason und Clobetasol hingegen haben keine ausreichende Wirkung auf der Haut, es werden nur die Ester eingesetzt. Die Salze sind generell unwirksam in Dermatika.
Der Arzt soll nur die Externsteroide verschreiben. Ist dies einmal nicht der Fall, muss die wirksame Form genommen und der Arzt über den Austausch informiert werden. Eine Konzentrationsanpassung durch Umrechnung auf molarer Basis ist in der Regel nicht sinnvoll. Vielmehr orientiert man sich an der Wirkstärke und der therapeutisch üblichen Konzentration für das jeweilige Externsteroid.
Soll aus Stabilitätsgründen Muttersubstanz gegen Derivat (oder umgekehrt) ausgetauscht werden, muss gegebenenfalls eine Konzentrationsanpassung vorgenommen.
Beispiel: Für die schwach wirksamen Substanzen Hydrocortison und Hydrocortisonacetat wird der Konzentrationsbereich von 0,25 bis 1 % angegeben, sie können im Verhältnis 1:1 ausgetauscht werden. Wird stattdessen Hydrocortisonbutyrat genommen, müssen dessen Wirkstärke (mittelstark) und therapeutische Konzentration von 0,1 % berücksichtigt werden.
DAC/NRF-Rezepturhinweis: "Glucocorticosteroide zur Anwendung auf der Haut"
DAC/NRF-Tools "Tabellen für die Rezeptur"
01.10.2015 | DACNRF
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