Newsletter Kalenderwoche 36/2010
Neu im DAC: Ginseng- und Thymiantinktur
Der Deutsche Arzneinmittel-Codex® (DAC®) hat mit seiner Ergänzungslieferung 2010 unter anderem die Monographien Ginseng- und Thymiantinktur veröffentlicht.
Ginsengtinktur wird aus der Ginsengwurzel Panax ginseng C.A. Mey vorzugsweise durch Mazeration hergestellt. Die Ginsengwurzel, welche oft auch als Sam- oder Kraftwurzel bezeichnet wird, gehört zu der Familie der Araliengewächse. Sie enthält 3 bis 4 Prozent Triterpensaponine (Ginsenoside), die für die therapeutische Wirkung (tonisierend und adaptogen) mitverantwortlich sein sollen. Das Europäische Arzneibuch gibt für die Droge Ginseng ein Mindestgehalt von 0,4 Prozent Ginsenosid Rg1 und Rb1 vor (in Bezug auf die getrocknete Droge). Die Identitätsprüfung der DAC-Prüfvorschrift von Ginsegntinktur erfolgt durch die Dünnschichtchromatografie (DC). Im Chromatogramm ist der Inhaltsstoff Ginsenosid Rb1 als helle, violette Zone in Höhe der Referenzsubstanz Aescin sichtbar, Ginsenosid Rg1 ist als intensiv violette Zone unterhalb der Referenzsubstanz Arbutin erkennbar.
Thymiantinktur wird aus Thymiankraut auf gleiche Weise wie Ginsengtinktur hergestellt. Zu den Inhaltsstoffen der Lippenblütler zählen 1,0 bis 2,5 Prozent ätherisches Öl, davon überwiegend die Monoterpen-Phenole Thymian und Carvacrol. Enthalten sind auch Flavonoide, worauf die (broncho-)spasmolytische Wirkung zurückzuführen ist. Die antimikrobielle sowie sekretolytische Wirkung ist den Phenolen zu verdanken. Dadurch werden die flüssigen Extrakte des Thymiankrauts innerlich bei Infektionen des oberen Respirationstrakts, zum Beispiel Husten und Brochitis, sowie als Mundspülung bei Mundschleimhautentzündungen eingesetzt.
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