Newsletter Kalenderwoche 30/2009
Neue Monographien im DAC 2009
Der Deutsche Arzneimittel-Codex (DAC) 2009 ist vor Kurzem erschienen. An dieser Stelle möchten wir Ihnen eine der neuen Monographien, 5-Aminolevulinsäurehydrochlorid (5-ALA), vorstellen. Die chemische Struktur der physiologischen Substanz ist verbunden mit einer anspruchsvollen Analytik. Dennoch ist es dem DAC gelungen, eine Monographie zu entwickeln.
In Rezepturen findet 5-ALA Verwendung in Form von 20-prozentigen Cremes, siehe den Rezepturhinweis Aminolävulinsäure.
Als Bestandteil der physiologischen Hämsynthese bildet 5-ALA die Vorstufe von Protoporphyrin IX, aus dem durch enzymatische Eisenanlagerung Häm gebildet wird. Die Synthese von 5-ALA wird in gesunden Zellen durch einen Feedback-Mechanismus kontrolliert, welcher abhängig von Häm in der Zelle ist.
Durch die exogene Gabe von 5-Aminolevulinsäure kann dieser Kontrollmechanismus umgangen werden; es kommt in den Zellen zu einer Ansammlung von Protoporphyrin IX. Diese Eigenschaft macht man sich bei der Krebstherapie, speziell bei der Photodynamischen Therapie (PDT) zur Behandlung von Hauttumoren zunutze. Hierbei wird ein Photosensibilisator (zum Beispiel Protoporphyrin IX) im Tumorgewebe angereichert und mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Dadurch kommt es zur Bildung einer zytotoxischen Substanz, die zur Zerstörung der Tumorzellen führt.
Ausführliche Informationen zu der Wirkung und Charakteristik der Substanz finden Sie in der Monographie 5-Aminolevulinsäurehydrochlorid im Band 1 des DAC.
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