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Hilfe zur Herstellung von Händedesinfektionsmitteln
Die ABDA Arbeitshilfe zur Qualität der Ausgangsstoffe - Kurzgefasst vom ZL
Die ABDA hat eine Arbeitshilfe bereitgestellt, die genau beschreibt, welche Zubereitungen von Apotheken hergestellt werden dürfen und welche qualitativen Anforderungen dazu an die verwendeten Ausgangstoffe gestellt werden.
Um Ihnen die Arbeit in dieser besonderen Zeit etwas zu erleichtern, hat das ZL eine kurze Zusammenfassung erstellt. Dorf finden Sie knapp erläutert welche Qualität die Ausgangsstoffe haben sollen, ab wann im Bedarfsfall umzurechnen ist und welche Vorschriften bei der Herstellung und Kennzeichnung zu beachten sind.
Die Zusammenfassung finden Sie auf der Startseite der ZL-Homepage direkt unter der Rubrik Aktuelles
Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker
Packmittel für Desinfektionsmittel – Welche dürfen verwendet werden?
Für viele Apotheken ist es derzeit schwer, Packmittel für die selbst hergestellten Desinfektionsmittel bei den gewohnten Händlern zu kaufen. Um aber dennoch die dringend benötigte Versorgung sicherzustellen, hat das ZL für Sie eine kurze Zusammenfassung bereitgestellt, welche Packmittel prinzipiell geeignet sind und welchen Anforderungen diese entsprechen müssen.
Auf der Homepage des ZL finden Sie direkt auf der Startseite unter Aktuelles das entsprechende Dokument dazu.

Bei Verwendung von vergälltem Ethanol oder stabilisiertem Wasserstoffperoxid in Handdesinfektionsmitteln - keine Bildung von Reaktionsprodukten zu erwarten
Die Eigenherstellung von Händedesinfektionsmitteln ist seit zwei Wochen ein großes Thema in Apotheken. Zur Verwendung kommen sowohl 2-Propanol also auch Ethanol. Was ist aber mit den stabilisierenden Zusätzen in Wasserstoffperoxid oder dem enthaltenen Butanon, besser bekannt als Methylethylketon (MEK), das Ethanol zum Vergällen zugesetzt wird?
Durch den Zusatz von Wasserstoffperoxid enthalten die von der WHO empfohlenen Rezepturen ein Oxidationsmittel, was bekannterweise mit MEK zu Methylethylketonperoxid (MEKP) reagieren kann. MEKP ist ein explosiver Stoff, stark hautreizend und findet als Ausgangsstoff für die Synthese von Polymeren Verwendung. In Händedesinfektionsmitteln ist die Wahrscheinlichkeit seiner Entstehung jedoch sehr gering, da die beiden Reaktionspartner in sehr geringen Konzentrationen vorkommen und zudem die Reaktion in Abwesenheit eines Katalysators nicht stattfindet.
Selbiges gilt auch für die Stabilisatoren (bspw. Natriumdiphosphat) in Wasserstoffperoxidlösungen. Auch hier sind aufgrund der geringen Mengen keine nennenswerten Reaktionsprodukte zu erwarten, die in irgendeiner Weise hautreizend oder schädlich sein können.
Schließlich möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Händedesinfektionsmittel durch die Allgemeinverfügung der BAuA als Biozide gelten, weshalb auch nicht-arzneibuchkonforme Ware verwendet werden darf.
Händedesinfektionsmittel als Rezeptur
Aus gegebenem Anlass widmen wir uns heute dem Thema Händedesinfektion, denn durch die zunehmende Verbreitung des Coronavirus´ in Deutschland kann es vermehrt zu einer Knappheit an Händedesinfektionsmitteln kommen. Damit auch Sie in der Apotheke in dieser Zeit Ihren Kundenwünschen nachkommen können, verweisen wir Sie auf zwei Rezepturen, die von der WHO zur Händedesinfektion entwickelt und vom Weltapothekerverband FIP empfohlen werden.
Rezeptur 1
Ethanol 96 % | 8333 ml |
Wasserstoffperoxid-Lsg. 3 % | 417 ml |
Glycerol 98 % | 145 ml |
abgekochtes, gereinigtes Wasser | ad 10 000 ml |
Rezeptur 2
Isopropanol | 7515 ml |
Wasserstoffperoxid-Lsg. 3 % | 417 ml |
Glycerol 98 % | 145 ml |
abgekochtes, gereinigtes Wasser | ad 10 000 ml |
Die Richtigkeit der Herstellung beider Rezepturen sollte im Anschluss über die Bestimmung der Dichte überprüft werden. Eine Abweichung von ± 5 % wird von der WHO als vertretbar angesehen. Die Zielwerte des Händedesinfektionsmittels auf Basis von Ethanol liegen somit im Bereich von 75 – 85 %, die auf Isopropanolbasis bei 70 – 80 %.
Beide Rezepturen kommen in ihrer Zusammensetzung den gängigen Handdesinfektionsmitteln sehr nahe und sind mit einer Einwirkzeit von mindestens 30 Sekunden auch vergleichbar anzuwenden.
Trotz der Möglichkeit der Händedesinfektion sollten Sie Ihre Kunden nach wie vor auf die Wichtigkeit von häufigem und gründlichem Händewaschen hinweisen.
Bei Bedarf an weiteren Informationen sind folgende Links geeignet:
Rezeptur der Weltgesundheitsorganisation
Verband für angewandte Hygiene
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Tipps für die Praxis aus dem ZL
Durch Umfragen wissen wir, für welche Tätigkeiten sich Apotheken Unterstützung wünschen und wo Unsicherheiten im Alltag bestehen.
Deshalb bietet das ZL auf verschiedenen Wegen regelmäßig neue Hilfestellung zu vielen wichtigen Themen an, zum Beispiel in Form von Trainingsvideos und Arbeitshilfen.
Außerdem findet jeden Monat ein Live-WebSeminar zu einem Thema rund um Rezeptur oder Analytik statt.